
Über die Akademie
Die Akademie für Kinder- und Jugendparlamente unterstützt bundesweit mit politischer Bildung den Aufbau, das Wirken und die Kontinuität von Kinder- und Jugendparlamenten und stärkt somit demokratische Teilhabe. Träger des Projekts ist der Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e.V. (AdB).
Ziele
Kinder und Jugendliche qualifizieren
Kinder und Jugendliche unterstützen, ihre Interessen einzubringen und demokratische Aushandlungsprozesse zu reflektieren.
Fachkräfte und Begleitpersonen unterstützen
Begleitpersonen von Kinder- und Jugendparlamenten in ihrer Rolle als ermöglichende Fachkräfte (weiter-)qualifizieren.
Politik und Verwaltung sensibilisieren
Bei Entscheidungsträger*innen das Wissen über und die Motivation für Kinder- und Jugendparlamente erhöhen und das Verständnis für Jugendbeteiligung stärken.
Diversität fördern und Zugänge schaffen
Allen jungen Menschen Zugänge zu Kinder- und Jugendparlamenten ermöglichen und Öffnungsprozesse anstoßen.
Austausch und Vernetzung sichern
Bundesweite Vernetzung der Akademiestandorte untereinander und mit Partner*innen im Feld vorantreiben und voneinander lernen.
Angebote
Die Akademie bietet bedarfsorientierte Angebote der politischen Bildung, um Kinder- und Jugendparlamente in den Kommunen durch Qualifizierung zu stärken und zu unterstützen. Die Angebote reichen von Fragen der Zusammenarbeit im Kinder- und Jugendparlament und der Vermittlung kommunalpolitischer Strukturen über themenbezogene Anlässe (Rassismus, Bildung, Klima, Mobilität, …) bis hin zu Öffentlichkeitsarbeit und dem Einsatz digitaler Tools. Neben Veranstaltungen wird es weitere Qualifizierungs- und Unterstützungsangebote z. B. in Form von MOOCs, Webinaren oder Publikationen geben.
Zielgruppen
Die Akademie richtet sich an
- Kinder und Jugendliche
- Fachkräfte der Jugendbeteiligung
- politisch Verantwortliche
Neben bereits engagierten Kindern und Jugendlichen werden auch diejenigen angesprochen, die bislang keine oder sehr wenige Berührungspunkte zu parlamentarischen Strukturen haben. Indem Zugangsbarrieren kritisch hinterfragt und neue Akteur*innen angesprochen werden, werden Öffnungsprozesse angestoßen.
Bundesweite Standorte
In allen Bundesländern gibt es einen Akademiestandort, an dem vielfältige Qualifizierungsangebote konzipiert und umgesetzt werden. Neben Veranstaltungen an den Standorten werden aufsuchende und digitale Formate angeboten. Die Dezentralität ermöglicht es, aus der jeweiligen regionalen Perspektive auf die konkreten Bedarfe einzugehen und weitere Akteur*innen wie z. B. regionale Servicestellen oder Jugendringe mit einzubeziehen. Damit werden bestehende Strukturen der Jugendbeteiligung gestärkt und ergänzt.
Projekthintergrund
Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf Beteiligung. Verankert ist dieses ist u. a. im SGB VIII und in der Kinderrechtskonvention und somit viel mehr als ein politischer „good will“. Zur Umsetzung von Kinder- und Jugendbeteiligung werden in den Kommunen bereits vielfältige Ansätze verfolgt. Ein erfolgreiches Format stellen hier Kinder- und Jugendparlamente dar.
Kinder- und Jugendparlamente weisen durch ihre Verfasstheit die größte Nähe und damit eine hohe Anschlussfähigkeit an kommunalpolitische Strukturen auf. In vielen Bundesländern gibt es gesetzliche Regelungen, welche die Verbindlichkeit repräsentativer Jugendbeteiligung erhöhen. Kinder- und Jugendparlamente sind auf Dauer angelegt und ihre Mitglieder werden meist gewählt oder delegiert. Dieses Beteiligungsformat bietet daher große Möglichkeiten im Sinne einer „Mitwirkung mit Wirkung“ die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen nachhaltig zu stärken und die Interessen aller jungen Menschen zu vertreten.
Der Fokus der Akademie liegt auf Kinder- und Jugendparlamenten als Teil einer bunten Beteiligungslandschaft. Neben Kinder- und Jugendparlamenten gibt es z. B. Beteiligungsstrukturen der Jugendverbände, Schüler*innenvertretungen oder projektbezogene Formate. Im Sinne wirksamer Interessenvertretung ist eine gute Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Beteiligungsformen wichtig. Kinder- und Jugendbeteiligung ist da besonders stark, wo es vielfältige Beteiligungsmöglichkeiten gibt, die sich gegenseitig ergänzen.
Durch die konkrete Arbeit mit und im Kinder- und Jugendparlament können einerseits die Interessen von jungen Menschen in kommunalpolitische Entscheidungsprozesse eingebracht werden und Kommunen damit jugendgerecht gestaltet werden. Andererseits wird Demokratie durch die dabei gemachten Selbstwirksamkeitserfahrungen nicht nur theoretisch vermittelt, sondern positiv erlebbar. Politische Bildung setzt hier an, um das politische Handeln zu reflektieren und das Interesse an gesellschaftspolitischen Fragen zu vertiefen.
Eine starke Initiative
Die Akademie für Kinder- und Jugendparlamente steht im Gesamtzusammenhang der „Initiative Starke Kinder- und Jugendparlamente“. Mit der Initiative werden Kinder- und Jugendparlamente auf kommunaler Ebene durch Beratung, Qualifizierung, Vernetzung und Wissenstransfer unterstützt. In diesem Rahmen arbeitet die Akademie eng mit dem Deutschen Kinderhilfswerk e.V. (DKHW), der wissenschaftlichen Begleitung, dem Jugendbeirat der Initiative sowie dem für die „Jugendstrategie und eigenständige Jugendpolitik“ zuständigen Fachreferat des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) zusammen.