Unsere Erde, unsere Zukunft – Feriencamp zum Thema Umwelt- und Klimapolitik
Mitwirkungsformat zur BundesJugendKonferenz 2022
Vom 01. bis zum 05. August 2022 führten wir in Haus Neuland ein Feriencamp für Kinder und Jugendliche zwischen 11 und 14 Jahren unter dem Titel “Unsere Erde, unsere Zukunft” durch, an dem 12 Kinder und Jugendliche teilnahmen. Ziel des Camps war es einerseits, die Jugendlichen für die Komplexität der Politikfelder mit Bezug zur Umwelt- und Klimapolitik zu sensibilisieren und sich anhand verschiedener Schwerpunkte vertiefend mit der Klimapolitik und des Klimaschutzes auseinandersetzen. Andererseits sollten die Jugendlichen am Ende der Woche Forderungen und Wünsche an Politiker*innen formulieren, die in die BundesJugendKonferenz 2022 eingebracht werden.
Schwerpunkte der Woche waren die Bereiche Nachhaltige Energie, Landwirtschaft, Fast Fashion und Wald- und Artenschutz. Die Schwerpunkte wurden in Workshops in Haus Neuland bearbeitet, teilweise ergänzt um Exkursionen, um mit Expert*innen in den Austausch zu kommen und Handlungsmöglichkeiten kennenzulernen. So ging es für uns zum einen auf Gut Wilhelmsdorf, zur Wäschefabrik Bielefeld und mit einem Ranger durch den Teutoburger Wald.
Zu Beginn der Woche erhielten die Teilnehmenden eine Einführung in die Thematik, die mit Teambuilding-Elementen ergänzt wurde. Mit Fotoassoziationen zum Klimawandel oder dem Vier-Ecken-Quiz hatten die Kinder und Jugendliche nicht nur die Möglichkeit, sich zum Thema auszutauschen und vorhandenes Wissen zu vertiefen, sondern lernten sich auch untereinander kennen.
Am zweiten Tag fuhren wir auf Gut Wilhelmsdorf — dort lag der Fokus auf der nachhaltigen Landwirtschaft und erneuerbaren Energien. Der Hof ist mithilfe einer Biogasanlage und Solaranlage fast unabhängig vom städtischen Energieversorger. Hier konnten Frage zum Einfluss des Klimawandels und dessen Folgen gestellt und beantwortet werden. In diesem Zusammenhang sprachen wir – zurück bei uns im Haus – über den ökologischen Fußabdruck. Spannend war für die Teilnehmenden insbesondere zu sehen, wie dieser sich im Vergleich verschiedener Länder verhält. In diesem Zuge wurde nicht nur der Sinn dieses “Messinstruments” diskutiert, sondern auch der Earth Overshoot Day thematisiert.
Am darauffolgenden Tag beschäftigten wir uns im Rahmen des Workshops mit den globalen Auswirkungen des Klimawandels und schauten dafür Teile der ARD-Serienreihe “Wenn nicht ihr, dann wir!”. In dieser Serie machen Jugendliche aus Indonesien, Indien, Australien und dem Senegal auf verschiedene Umweltproblematiken in ihrem jeweiligen Land aufmerksam und erklären anschaulich, welche Veränderungen für eine Verbesserung des globalen Problems notwendig wären.
Um die Auswirkungen auf die Klimakrise auch in Hinblick auf die Textilindustrie zu verstehen, besuchten wir die Wäschefabrik in Bielefeld. Hier erhielten wir zunächst einen Einblick in die historische Textilverarbeitung der Spinnerei. Die Lebensrealität der Näherinnen Mitte des 20. Jahrhunderts konnten mit der heutigen in Ostasien verglichen werden. Abschließend wurde der Fokus noch einmal auf die Probleme der globalisierten Textilproduktion gelenkt, indem die Gewinnanteile von Produzent*innen, Verkäufer*innen und Näher*innen in Relation gesetzt und die Reise einer gewöhnlichen Jeans um den Erdball nachvollzogen wurde.
Zum Ende der Woche setzten wir uns außerdem mit dem Ökosystem Wald auseinander. Mit einem Ranger ging es durch den Teutoburger Wald. Wir erfuhren viele Details über die heimische Flora und Fauna, sahen Borkenkäfer und eine Blindschleiche. Wir kamen in einen lebendigen Austausch über die Auswirkungen des Klimawandels und gingen der Frage nach, warum der Wald als Klimaschützer so wichtig ist und was seitens der Politik nötig sei, um diesen nachhaltig zu schützen.
Die Jugendlichen haben in dieser Woche viel Neues erfahren und lebhaft diskutiert. Sie fielen insbesondere durch ihr großes Interesse und ihr Engagement auf. Durch die Expert*innengespräche hatten sie die Chance, Menschen und Unternehmen kennenzulernen, die sich bereits aktiv für den Klimaschutz einsetzen.
Mit dem Wissen der Woche im Gepäck haben die Jugendlichen am Donnerstag und Freitag in einem Poetry Slam-Workshop gelernt, wie man Poetry Slams schreibt und worauf es ankommt, Texte künstlerisch zu verfassen. Sie erstellten ein Medienprodukt in Form eines Films und hielten auf diese Weise ihre Ergebnisse der Woche und Wünsche an die Politiker*innen fest.