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Jahres­be­richt 2022 des Akade­mie­stand­ortes Hessen

Als Standort der Akademie für Kinder- und Jugendpar­la­mente in Hessen sind wir seit mehr als einem Jahr unterwegs. Unser Fokus im Jahr 2022 war die Etablierung der Akademie. Daher haben wir die Netzwerk­arbeit als unseren Schwer­punkt gesehen, nicht nur um die Akademie in Hessen bekannt zu machen, sondern auch um uns ein Bild von Akteur*innen vor Ort zu schaffen. Dafür haben wir den direkten Kontakt zu den Kommunen aufgebaut und KiJuPas angesprochen.

In diesem Zusam­menhang haben wir KiJuPas wie z.B. das KiJuPa Marburg besucht, soweit es die Pande­mie­be­din­gungen zuließen, und mit anderen KiJuPas im Rahmen der Planung der Herbst­aka­demie Kontakt aufge­nommen. Damit haben wir die anderen KiJuPas wie Offenbach, Marburg, Marburg-Biedenkopf und Wiesbaden bei der Planung der Akademie ins Boot geholt. Per Telefon haben wir zu verschie­denen Ansprech­per­sonen wie den beglei­tenden Fachkräften Kontakt aufgebaut oder sind online zusammengekommen.

Wir haben auch Kontakte mit Organi­sa­tionen wie der Landes­ar­beits­ge­mein­schaft (LAG) in Hessen geknüpft. Um eine engere Zusam­men­arbeit zu erreichen, haben wir an LAG-Sitzungen teilge­nommen, bei denen wir die Bedürf­nisse und Erwar­tungen an den Akade­mie­standort auf Ebene der Fachkräfte mitnehmen konnten. Außerdem haben wir Kontakt mit der Hessi­schen Union zur Stärkung von Kinder- und Jugend­in­ter­essen (HUSKJ) und dem Hessi­schen Jugendring (HJR) aufgebaut und uns mit ihnen ausge­tauscht. Das Ziel war es, uns über den aktuellen Stand der KiJuPas und anderer Jugend­be­tei­li­gungs­formate in Hessen zu infor­mieren und Bedarfe zu eruieren. Um die Akademie bei Jugend­lichen und Kindern bekannt zu machen, haben wir an großen Jugend- und Kinder­ver­an­stal­tungen wie dem „Kick rechts weg“ und dem Weltkin­dertag in Kassel mit einem Stand teilge­nommen und uns dort vorgestellt.

Im Juli haben wir gemeinsam mit lokalen Trägern in Kassel einen Workshop zum Thema Alltags­ras­sismus und Gegen­stra­tegien für Schüler*innen und Lehrkräfte organi­siert. Frage­stel­lungen wie „wieso bekommen manche Schüler*innen schlechtere Noten?“ oder „warum sind Menschen mit Rassis­musrr­fah­rungen in Betei­li­gungs­pro­zessen unter­re­prä­sen­tiert?“ wurden zu Beginn als Rahmung des Themas gestellt. Es wurde ausge­ar­beitet, wie Alltags­ras­sismus aussieht und wie dieser als solcher erkannt und bekämpft werden kann. Der Inhalt des Workshops basierte sowohl auf den Erfah­rungen von betrof­fenen Teilneh­menden als auch auf gesam­melten Materialien der Referent*innen. Ein Jugend­par­la­men­tarier hat Kinder- und Jugendpar­la­mente als Betei­li­gungs­format vorge­stellt und aufge­zeigt, welche Möglich­keiten es gibt, in einem Kinder- und Jugend­par­lament mitzu­machen und dadurch auf das Thema aufmerksam zu machen und seine Mitmen­schen für die Thematik zu sensi­bi­li­sieren. Abschließend ging es darum, wie Barrieren abgebaut und Zugänge für alle Menschen geschaffen werden können.

Die größte Veran­staltung in diesem Jahr war die Herbst­aka­demie. Diese war sehr zeitin­tensiv, aber die Arbeit hat sich ausge­zahlt und wir haben sehr positive Rückmel­dungen erhalten. Bei der Herbst­aka­demie, die zwischen dem 4. und 6. November in der Jugend­her­berge Biedenkopf statt­ge­funden hat, wurden eine Reihe von Workshops und infor­meller Austausch unter den KiJuPas angeboten. Bei den Planungs­treffen im Vorfeld hatten wir die Themen, die von den KiJuPas gewünscht waren, gemeinsam mit jungen Menschen ausge­ar­beitet und vorbe­reitet.  Im Workshop zu Konflikt­be­ar­beitung und Gruppen­dy­namik von Milena Albiez hatten die Parlamentarier*innen die Möglichkeit, an konkreten Fällen zu arbeiten, die sie bewältigt haben. Nach dem erfolg­reichen Workshop zu Kommu­nal­po­litik von Julian Schweitzer, Bürger­meister der Gemeinde Bad Endbach, hat ein Q&A statt­ge­funden, wo die Parlamentarier*innen Themen und Ideen vor Ort einbringen konnten. Alle Teilneh­menden haben zum Ausdruck gebracht, wie produktiv und inspi­rierend diese beiden Workshops für sie waren. Der letzte Workshop über Alltags­ras­sismus von Eunice Njoki und Khulud Sharif Ali hat ebenfalls sehr gute Rückmel­dungen erhalten, mit der Bitte, im nächsten Jahr diesen Workshop auf zwei Tage auszu­dehnen, weil das Thema selbst einer Vertiefung bedarf. In der Abschluss­sitzung haben die jungen Parlamentarier*innen disku­tiert, wann, wo und über welche Themen die nächste (Herbst-)Akademie organi­siert werden sollte. Sie haben bereits mit der Planung begonnen und eine Whatsapp-Gruppe zur Kommu­ni­kation erstellt.

(Fotos: © Die Kopiloten)