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Jahres­be­richt 2023 des Akade­mie­stand­ortes Hamburg

Als neuer Hamburger Akade­mie­standort hat die W3_ — Werkstatt für inter­na­tionale Kultur und Politik e. V. gemeinsam mit dem PLING Kollektiv für politische Bildung im März 2023 ihre Arbeit aufge­nommen. Der Fokus unserer Arbeit lag zunächst auf der Bekannt­ma­chung und Vernetzung des neuen Standorts mit Politik, Verwaltung, Multiplikator*innen und bestehenden Jugend­struk­turen in Hamburg. Bereits im Juni konnten wir aber auch die ersten Maßnahmen umsetzen und im Laufe des Jahres dann unsere unter­schied­lichen Zielgruppen auf vielfäl­tigen Wegen erreichen:

Junge Menschen infor­mieren, quali­fi­zieren und motivieren

Über die öffent­liche Abend­ver­an­staltung „Exchange for change“ zum Thema „Age & gender discri­mi­nation in politics in Ruanda & Germany” haben wir in Koope­ration mit kulturweit ein überwiegend junges Publikum erreicht. Mit einem divers besetzten Panel haben wir einen Austausch über Betei­li­gungs­er­fah­rungen in Deutschland und Ruanda angeregt.  Durch die anschlie­ßende, perspek­tiv­reiche Publi­kums­dis­kussion, konnte insbe­sondere die Relevanz struk­turell veran­kerter Betei­li­gungs­gremien heraus­ge­ar­beitet werden, um Diskri­mi­nie­rungen entgegenzuwirken.

In Zusam­men­arbeit mit der Partner­schaft für Demokratie (PfD) im Bezirk Altona haben wir eine Quali­fi­zie­ungs­reihe für bereits engagierte Jugend­liche des Jugend­forms der PfD aufge­setzt: Jugend­Altona haben wir bedarfs­ori­en­tiert zu Projekt­ma­nagement, Netzwerk­arbeit und dem Formu­lieren der eigenen politi­schen Forde­rungen quali­fi­ziert. Auch mit weiteren PfD-Jugend­foren in Hamburg sind Aktivi­täten geplant.

Das Jahres­high­light war unser Jugendcamp „Deine Stadt – deine Politik“. Gemeinsam mit Jugend­lichen aus Hamburg und Schleswig-Holstein haben wir uns an einem Workshop­wo­chenende vertieft mit Jugend­be­tei­ligung ausein­an­der­ge­setzt, ausge­tauscht und eigene Aktivi­täten geplant. Hier konnten wir heraus­ar­beiten, welche Betei­li­gungs­mög­lich­keiten Jugend­liche in Hamburg haben und was ihnen fehlt, um wirkungsvoll ihre Inter­essen vertreten zu können.

Multiplikator*innen aus Politik und Verwaltung, Schulen und der offenen Kinder- und Jugend­arbeit erreichen

Im Rahmen des Hacka­thons “Von der Idee zum politi­schen Engagement in deinem Bezirk” am Landes­in­stitut für Lehrer­fort­bildung (LI) haben die Schulsprecher*innen der Hamburger Kreisschüler*innenräte in einem Design Thinking Prozess Ideen und Bedürf­nisse für ihren Bezirk zu gesammelt und (kommu­nal­po­li­tische) Aktivi­täten geplant. Damit haben wir Impulse gesetzt, um aus schuli­schen Betei­li­gungs­struk­turen heraus Kommu­nal­po­litik auch über schulische Themen hinaus mitzu­ge­stalten. Auch die Verbin­dungs­lehr­kräfte der Schüler*innenräte in Hamburg wurden als Teil des Hacka­thons am LI geschult, Design Thinking Prozesse auch künftig in ihrer Arbeit einzu­setzen, um Ideen und Bedürf­nisse der Schüler*innen für ihren Bezirk zu sammeln und (kommu­nal­po­li­tische) Aktivi­täten zu planen. Gemeinsam mit dem LI haben wir außerdem eine Fortbildung für Lehrkräfte geplant, um vielfalts­sen­sible Zugänge zu kommu­nal­po­li­ti­schem Engagement für bisher nicht engagierte Jugend­liche zu schaffen.

Auf der Veran­staltung „Jugend­be­tei­ligung jetzt!“ haben wir Jugend­liche, Mitarbeiter*innen aus der Sozial­be­hörde sowie der Offenen Kinder- und Jugend­arbeit und des Landes­ju­gend­rings Hamburg zu struk­turell veran­kerter Jugend­be­tei­ligung quali­fi­ziert und die Jugend­lichen anschließend auf einen Dialog mit Kommunalpolitiker*innen vorbe­reitet. Im Nachklapp wurden wir u. a. gemeinsam mit dem Landes­ju­gendring in den Unter­aus­schuss für Jugend­be­tei­ligung des Bezirks Altona einge­laden, um uns über das Rahmen­konzept zur Ausge­staltung der künftigen Kinder- und Jugend­be­tei­ligung im Bezirk Altona auszu­tau­schen. Weitere Quali­fi­zie­rungs­an­gebote im Bezirk sind in Planung.

Wir freuen uns, dass wir auch die Fachöf­fent­lichkeit in Hamburg über ein Interview im Magazin punktum des Landes­ju­gend­rings sowie einen Beitrag im Stadt­kul­tur­ma­gazin für das Thema sensi­bi­li­sieren konnten: www.stadtkulturmagazin.de/2023/09/mitbestimmung-fuer-alle/

Ungewöhn­liche Zugänge und mit starken Partnern

Da es in Hamburg bisher kaum struk­turell veran­kerte Jugend­gremien gibt, haben wir unsere Zielgrup­pen­an­sprache vielfältig über ungewöhn­liche Zugänge wie kultur­spots in den Hamburger U‑Bahnen sowie Koope­ra­tionen gestaltet.

Insbe­sondere die Zusam­men­arbeit mit Partnern hat sich in der Ansprache von jungen Menschen und Multiplikator*innen als erfolg­reich erwiesen.

2023 konnten wir viele Kontakte knüpfen und haben bereits einen Großteil unserer Maßnahmen in Koope­ration mit relevanten Akteuren umgesetzt. Darauf möchten wir aufbauen und 2024 unsere Maßnahmen noch gezielter gemeinsam mit Koope­ra­ti­ons­partnern umsetzen, um Synergien zu schaffen und Zielgruppen wirksam zu erreichen.

Unter anderem sind wir hierfür in regel­mä­ßigem Austausch mit der Hamburger Sozial­be­hörde, den Partner­schaften für Demokratie Altona und Wilhelmsburg und dem Bereich Demokra­tie­päd­agogik des Landes­in­stitut für Lehrer­fort­bildung. Wir planen unter anderem Maßnahmen gemeinsam mit dem KLICK-Kinder­museum und dem Landes­ju­gendring Hamburg. Gemeinsam möchten wir insbe­sondere das Thema vielfalts­sen­sible Zugänge zu kommu­nal­po­li­ti­schem Engagement verstärkt weiterverfolgen.

Fotos: © W3_Werkstatt für inter­na­tionale Kultur und Politik e.V.